Landstreicher in der Landstraßennacht
(Unser Auto wird nicht besser dadurch, dass wir es Car nennen)
RRRRRRrrrrrrrmmmm über die Landstraße, immer rauf die Landsberger, Märkische Allee hoch, Ahrensfelde vorbeizischen sehn und dann durch die Maisfelder bis Schwanebeck. Paul hält traurig das Steuer:
Na klar, alter Freund. Da gabs mal die VW-Reklame, da hat Nick Drake immer Pinkpink Mooooon zu gesungen. Das war noch ein Lebensgefühl. Wir immer durch die Nacht durch und am nächsten Tag bis Mittags schlafen. Et Parentes nostri: Kopfschütteln. - Leckt mich doch. Die Nacht ist unser Zuhause.
Pink Moon: Jetzt scheint immer nur noch der Mond, auch wenn eigentlich Tag sein sollte. Das ist doch stinklangweilig, wenn die Sonne fehlt als Gegenpol. Stinklangweilig und todtraurig. Von der Erde aus sind Mond und Sonne gleich groß, gleich wichtig, gleich lebensspendend.
Ich spucke aus dem Fenster:
Mensch, Keule, du musst dit lockerer nehmen. Das Leben muss Spaß machen! Ist der Song aufm Mixtape zu melancholisch, dann drückste einfach Fast Forward (Dit wird mein neuer Lieblingspruch! Kommt gleich ins StudiVZ.) Und dann singen wir zusammen: es Zappeln die Pappeln, es Zuppeln die Puppen, es Zippeln die Pimmel! So und immer lauter: Da Capo! Lifestyle = Jugendlichkeit = das pralle Leben!
Dawai, Dawai, Dawai, Dawai, Dawai - ausversehen bist du frei!
Wie ein Luftballon.
Allez, allez, allez, allez, allez hopp - keiner weint, keiner ruft Stopp!
In diesem Song.
Wir steigen bei Karow aus. Paul wirft einen bunten Ball ins Gebüsch und ich filme. Er trägt Pornobrille und Haarreif, die Passanten denken sich ihren Teil. Wir klettern auf einen Baum und können Annettes Haus erkennen, die Schaukel, ihren immerfröhlichen Hund im Garten. Pauls Augen kucken traurig und wütend.
Auf dem Rückweg kann er's nicht mehr halten:
Ach, du armer Positivist: halt die Schnauze. Warum lässt mich niemand heulen? Warum wollen mich alle trösten? Ich will das nicht.
Gestern habe ich wieder eine Hommage gedichtet. Diesmal an Bert Brecht, der dürfte dir ja noch ein bisschen bekannt sein aus der Zeit, als Jan immer Papierkügelchen nach Frau Grützschlaf geworfen hat.
An die Ungeborenen:
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.
Was sind das für Zeiten, wo
ein Gespräch über Heiterkeiten fast eine Heldentat ist,
weil es ein Schweigen über so viel Traurigkeit einschließt!
Paul keucht. Na, den bringen wir schon wieder zum Lachen!
RRRRRRrrrrrrrmmmm über die Landstraße, immer rauf die Landsberger, Märkische Allee hoch, Ahrensfelde vorbeizischen sehn und dann durch die Maisfelder bis Schwanebeck. Paul hält traurig das Steuer:
Na klar, alter Freund. Da gabs mal die VW-Reklame, da hat Nick Drake immer Pinkpink Mooooon zu gesungen. Das war noch ein Lebensgefühl. Wir immer durch die Nacht durch und am nächsten Tag bis Mittags schlafen. Et Parentes nostri: Kopfschütteln. - Leckt mich doch. Die Nacht ist unser Zuhause.
Pink Moon: Jetzt scheint immer nur noch der Mond, auch wenn eigentlich Tag sein sollte. Das ist doch stinklangweilig, wenn die Sonne fehlt als Gegenpol. Stinklangweilig und todtraurig. Von der Erde aus sind Mond und Sonne gleich groß, gleich wichtig, gleich lebensspendend.
Ich spucke aus dem Fenster:
Mensch, Keule, du musst dit lockerer nehmen. Das Leben muss Spaß machen! Ist der Song aufm Mixtape zu melancholisch, dann drückste einfach Fast Forward (Dit wird mein neuer Lieblingspruch! Kommt gleich ins StudiVZ.) Und dann singen wir zusammen: es Zappeln die Pappeln, es Zuppeln die Puppen, es Zippeln die Pimmel! So und immer lauter: Da Capo! Lifestyle = Jugendlichkeit = das pralle Leben!
Dawai, Dawai, Dawai, Dawai, Dawai - ausversehen bist du frei!
Wie ein Luftballon.
Allez, allez, allez, allez, allez hopp - keiner weint, keiner ruft Stopp!
In diesem Song.
Wir steigen bei Karow aus. Paul wirft einen bunten Ball ins Gebüsch und ich filme. Er trägt Pornobrille und Haarreif, die Passanten denken sich ihren Teil. Wir klettern auf einen Baum und können Annettes Haus erkennen, die Schaukel, ihren immerfröhlichen Hund im Garten. Pauls Augen kucken traurig und wütend.
Auf dem Rückweg kann er's nicht mehr halten:
Ach, du armer Positivist: halt die Schnauze. Warum lässt mich niemand heulen? Warum wollen mich alle trösten? Ich will das nicht.
Gestern habe ich wieder eine Hommage gedichtet. Diesmal an Bert Brecht, der dürfte dir ja noch ein bisschen bekannt sein aus der Zeit, als Jan immer Papierkügelchen nach Frau Grützschlaf geworfen hat.
An die Ungeborenen:
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.
Was sind das für Zeiten, wo
ein Gespräch über Heiterkeiten fast eine Heldentat ist,
weil es ein Schweigen über so viel Traurigkeit einschließt!
Paul keucht. Na, den bringen wir schon wieder zum Lachen!
Anselmus - 2. Dez, 14:55
K. - 19. Dez, 01:08
website
http://www.gabifischer.de/
du kennst es vielleicht schon, ich war ehrlich beeindruckt. so stelle ich mir das heute vor mit der schule. wie uni halt, wo es die dozenten in aller regel auch hinbekommen, lehrmaterialien, folien etc. ins netz zu stellen. am herder vermutlich noch vorreiterrolle...
gruß
konstantin
du kennst es vielleicht schon, ich war ehrlich beeindruckt. so stelle ich mir das heute vor mit der schule. wie uni halt, wo es die dozenten in aller regel auch hinbekommen, lehrmaterialien, folien etc. ins netz zu stellen. am herder vermutlich noch vorreiterrolle...
gruß
konstantin
Anselmus - 20. Dez, 12:34
Hmhm, ja das kenne ich natürlich schon. Da haben wir immer wochenlang nachgeschaut, ob endlich die Folien drinstehen, die Frau Fischer uns versprochen hatte. Und dann haben wirs irgendwann vergessen und nicht mehr nachgeschaut und dann Frau Fischer auf einmal voll so im Unterricht so krass:
Wir brauchen jetzt die Folien, die ich euch auf die Webseite gestellt habe. Die habt ihr ja hoffentlich dabei!
Und Donner natürlich so: Nee, wat? Wat willste, Alte? Die warn doch nieee da!!!!
Und Mrs. Fischer ganz cool so: Doch, die habe ich gestern reingestellt.
Und dann ham wa bloß noch unter die Tische jelegen vor Lachen, ich sach dir... manmannmannnn.
Wir brauchen jetzt die Folien, die ich euch auf die Webseite gestellt habe. Die habt ihr ja hoffentlich dabei!
Und Donner natürlich so: Nee, wat? Wat willste, Alte? Die warn doch nieee da!!!!
Und Mrs. Fischer ganz cool so: Doch, die habe ich gestern reingestellt.
Und dann ham wa bloß noch unter die Tische jelegen vor Lachen, ich sach dir... manmannmannnn.
K. - 20. Dez, 20:15
ist dein stil die reaktion auf einfache wortwahl und satzbau? es war nur eine mitteilung.
Anselmus - 20. Dez, 21:45
Freund! Bezieh nicht alles so persönlich auf dich! Hast du den Donner nicht gehört? Vielleicht hast du ja den Blitz übersehen, der den Donner immer ankündigt... WUMMMMMBRUMMMMMWUMMM
Physikkursniveau.
Physikkursniveau.
K. - 21. Dez, 14:02
vj!
ist mir bekannt..
zuerst kommt der blitz
und dann kommt der donner
und am ende - kommt die sonne.
a propos: ich weiß leider schon v on einige, dass sie nicht kommen werden morgen.
gruß
zuerst kommt der blitz
und dann kommt der donner
und am ende - kommt die sonne.
a propos: ich weiß leider schon v on einige, dass sie nicht kommen werden morgen.
gruß
dass du dir ein erdmöbel-album zuge(müte geführt/legt) hast, erfreut mich ungemein. zumal es auch eine perle meiner kleinen cd-sammlung darstellt.
zu der brummbrumm-ich fahr dich um - geschichte hätte auch das zitat gepasst: und später während der rückfahrt in meinem nissan diesel hätte ich den kopf ans kalte fenster legen können, wie ich es früher auf klassenfahrten getan hatte, in gedanken an mädchen, in die ich verliebt war, in bussen, deren scheiben vibrierten.
im übrigen bin ich mir noch uneins, ob es in euren geschichtchen eine balance gibt zwischen persönlichem erleben und allgemeingültigkeit.
Was heißt hier Balance und Brummbrummichfahrdichum?
Das schöne an zitiertem Erdmöbel-Lied ist, dass es nach all dem zuckersüßen Positivlalala (keiner weint keiner sagt stopp) schließlich doch auf "du weinst ja" endet. Und, JA RICHTIG!: Dit passt ja also gleich doppelt in die Geschichte. Großartig!
und doch
was die balance angeht, finde ich, dass ich dir genug rückzugsraum gelassen habe mit meiner formulierung. du hättest dich in die weißte ecke 20% zurückziehen können, willst aber den k.o. lieber axel, kann das gutgehen? da habe ich mit der von mir ehemals favorisierten kunstform mehr ehrlichkeit an den tag gelegt. aber man darf nicht sagen: ich will gute erinnerung haben.