Notizen: 10th Hurricane 2006
Man will nicht alles vergessen. Später weiß man immer nur noch: Jaja, das Konzert war so ganz okay so. Der Sound ein bisschen manschig, aber echt gute Stimmung so alles in allem. Na ja. Scheiße.
Nun aber gab es beim Hurricane so viele Dinge zu sehen und zu hören, dass man, will man von allen Dingen wenigstens diese kleine Raum-Geschmacklichen-Einordnung behalten, sich etwas dazu notieren muss. Das kann man im Tagebuch tun. Oder öffentlich andieserstelle. Wenn man es öffentlich andieserstelle macht, dann motiviert man vielleicht die Freunde, nächstes Jahr zum Hurricane mitzukommen (Oh, Hoffnung! Bist du...? Ja, doch, da biste. Vorfreude auf nächstes Jahr.)
Damit nächstes Jahr die Freunde Notizen ins Blog stellen können.
HURRICANE
In froher Erwartung brachen wir auf.
Das böse Omen kam bald
mit dem langen Stau
als das Auto mitten auf dem Bahnübergang in Scheeßel den Dienst versagte
und in aller Hektik von der Straße geschoben werden musste.
Es sprang dann (zum Glück) wieder an.
Unsere Rücken viel zu schwer beladen
nahmen wir an der Völkerwanderung teil
Bekamen rote Armbändchen
und errichteten unser Quartier mit zehntausenden anderen
auf den Stoppelfeldern.
So staubig waren die Stoppelfelder
die kleinsten Scheißpartikel nisteten sich überall ein
am und im Körper.
Alle Zelte waren grau vom Staub.
Wenn man ins Taschentuch schnäuzte
blieben kohlschwarze Rotzklumpen hängen.
Wir bauten ein Zelt und gingen Musik anschauen.
Freitag:
Elbows meditative Musik ist kacke für live.
Tuula fand den Sänger der Arctic Monkeys süß. Er konnte auch rocken.
Tomte unspektakulär, kühl wie Hamburg.
Zu Seeed und Fettes Brot wippten Tausende. Wir gingen lieber zu
Klee, zuckersüß und kleinfeine Fangemeinde. Ich gehörte nicht dazu.
Manu Chao beendeten den Abend mit Ethno-Rhythmen, wir waren zu müde zum Tanzen.
Samstag:
Weil die Punks schon halb acht anfingen
tausende Zelte mit Die Ärzte zu bedröhnen
und Bier kotzten
Lobte und dankte ich meinen Ohrstöpseln sehr.
Trinkwasserstelle - 100m Schlange.
Doch ich bin ja Robertos Sohn.
Und habe vorsorglich
am Abend vorher
10 Liter Wasser im Kanister abgefüllt.
Als ich im Zelteingang hockte
und mich mit dem Waschlappen wusch
glaubte ich
man lacht mich aus.
Nada Surf durften nur in der Halbzeitpause Deutschland-Schweden spielen.
Mando Diao hörten wir nur aus der Ferne, die Bühne zu dicht belagert.
Same with The Hives.
Adam Green war nicht bei sich.
Die Shout Out Louds ließen ihren großen Hit (bittebittebitte) vermissen.
Element of Crime in Minimalbesetzung kämpften
gegen The Strokes
auf der Nachbarbühne.
Jack White vs. Brendan Benson machten THE RACONTEURS!
zu einem Erlebnis:
Retro-LoFi-HardRock <=> melodiöser Hippie-Pop wäwublublämicks
DEATH CAB FOR CUTIE! Da kieste, lernste, staunste.
Die wechselten alle Instrumente quer durch die Band.
Als Frontman Benjamin Gibbard
ein zweites Schlagzeug
auf die Bühne gebracht wurde
spielte er mit dem Drummer
ein Drum-Duett.
SIGUR ROS!
#!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!# ?
Die schüchternen Isländer
um Jón Thór Birgisson und seinen Cellobogen
machten Tuula weiche Knie
und mir ein zuckerwarmes Herz.
Man muss das zulassen
manchmal.
Mit Tuulas Worten: Das Beste!
Takk.
Sonntag:
Mit dröhnenden Ohren
Und brennenden Kehlen
fuhren wir früher als geplant nach Hause.
Gut so:
Als das Unwetter mit Orkanböen hereinbrach
(also das Unwetter das Festival beim Namen nahm)
und die staubigen Felder in ein Moor verwandelte
hunderte Autos in Schlamm versanken
Zelte zerfetzten
Muse abgesagt werden mussten:
waren wir längst heimgekehrt
die roten Bänder abgeschnitten.
Geduscht.
Nun aber gab es beim Hurricane so viele Dinge zu sehen und zu hören, dass man, will man von allen Dingen wenigstens diese kleine Raum-Geschmacklichen-Einordnung behalten, sich etwas dazu notieren muss. Das kann man im Tagebuch tun. Oder öffentlich andieserstelle. Wenn man es öffentlich andieserstelle macht, dann motiviert man vielleicht die Freunde, nächstes Jahr zum Hurricane mitzukommen (Oh, Hoffnung! Bist du...? Ja, doch, da biste. Vorfreude auf nächstes Jahr.)
Damit nächstes Jahr die Freunde Notizen ins Blog stellen können.
HURRICANE
In froher Erwartung brachen wir auf.
Das böse Omen kam bald
mit dem langen Stau
als das Auto mitten auf dem Bahnübergang in Scheeßel den Dienst versagte
und in aller Hektik von der Straße geschoben werden musste.
Es sprang dann (zum Glück) wieder an.
Unsere Rücken viel zu schwer beladen
nahmen wir an der Völkerwanderung teil
Bekamen rote Armbändchen
und errichteten unser Quartier mit zehntausenden anderen
auf den Stoppelfeldern.
So staubig waren die Stoppelfelder
die kleinsten Scheißpartikel nisteten sich überall ein
am und im Körper.
Alle Zelte waren grau vom Staub.
Wenn man ins Taschentuch schnäuzte
blieben kohlschwarze Rotzklumpen hängen.
Wir bauten ein Zelt und gingen Musik anschauen.
Freitag:
Elbows meditative Musik ist kacke für live.
Tuula fand den Sänger der Arctic Monkeys süß. Er konnte auch rocken.
Tomte unspektakulär, kühl wie Hamburg.
Zu Seeed und Fettes Brot wippten Tausende. Wir gingen lieber zu
Klee, zuckersüß und kleinfeine Fangemeinde. Ich gehörte nicht dazu.
Manu Chao beendeten den Abend mit Ethno-Rhythmen, wir waren zu müde zum Tanzen.
Samstag:
Weil die Punks schon halb acht anfingen
tausende Zelte mit Die Ärzte zu bedröhnen
und Bier kotzten
Lobte und dankte ich meinen Ohrstöpseln sehr.
Trinkwasserstelle - 100m Schlange.
Doch ich bin ja Robertos Sohn.
Und habe vorsorglich
am Abend vorher
10 Liter Wasser im Kanister abgefüllt.
Als ich im Zelteingang hockte
und mich mit dem Waschlappen wusch
glaubte ich
man lacht mich aus.
Nada Surf durften nur in der Halbzeitpause Deutschland-Schweden spielen.
Mando Diao hörten wir nur aus der Ferne, die Bühne zu dicht belagert.
Same with The Hives.
Adam Green war nicht bei sich.
Die Shout Out Louds ließen ihren großen Hit (bittebittebitte) vermissen.
Element of Crime in Minimalbesetzung kämpften
gegen The Strokes
auf der Nachbarbühne.
Jack White vs. Brendan Benson machten THE RACONTEURS!
zu einem Erlebnis:
Retro-LoFi-HardRock <=> melodiöser Hippie-Pop wäwublublämicks
DEATH CAB FOR CUTIE! Da kieste, lernste, staunste.
Die wechselten alle Instrumente quer durch die Band.
Als Frontman Benjamin Gibbard
ein zweites Schlagzeug
auf die Bühne gebracht wurde
spielte er mit dem Drummer
ein Drum-Duett.
SIGUR ROS!
#!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!# ?
Die schüchternen Isländer
um Jón Thór Birgisson und seinen Cellobogen
machten Tuula weiche Knie
und mir ein zuckerwarmes Herz.
Man muss das zulassen
manchmal.
Mit Tuulas Worten: Das Beste!
Takk.
Sonntag:
Mit dröhnenden Ohren
Und brennenden Kehlen
fuhren wir früher als geplant nach Hause.
Gut so:
Als das Unwetter mit Orkanböen hereinbrach
(also das Unwetter das Festival beim Namen nahm)
und die staubigen Felder in ein Moor verwandelte
hunderte Autos in Schlamm versanken
Zelte zerfetzten
Muse abgesagt werden mussten:
waren wir längst heimgekehrt
die roten Bänder abgeschnitten.
Geduscht.
Anselmus - 1. Jul, 01:35
sigur ros
sigur ros.. ????????????????????????????????????????? ich kann das auch :o)
heute übrigens großartiger ehrensenf mit gaanz viel fußballspaß.
Geschmack ist ja Geschmackssache.
Ich musste mich übrigens auch erst in die sphärische Musik von Sigur Rós hineinhören. Das kannst Du auch! Versuche es mit zwei Gläsern Wein, das hilft. Ach nein, du trinkst ja nicht mehr... Schade.
Und Element of Crime waren ausgesprochen stimmungsvoll, haben die Fans emotional sehr mitgenommen. "Romantik!" wurde von deren Seite gefordert und "Weißes Papier!" (Schön, das ist immerhin auch mein Lieblingslied). Eins aber muss erwähnt werden: Die Herren um Sven Regener sind inzwischen doch ziemlich betagt. Da ist nichts mit Action und Gehoppse auf der Bühne. Ein bisschen wie Opis mit Gitarren, um ehrlich zu sein. Und selbst nach über zwanzig Jahren auf der Bühne wirkt Sven noch nicht so richtig mit dem Publikum vertraut. Er raunt leise und verwundert "Danke, danke schön, einen ganz besonders herzlichen Dank" in das Mikrofon. Wie ein Amateur, der das erste mal vor mehr als zwanzig Leuten auftritt. Am Ende ihres Konzertes spielen sie in bester Herdsche-Manier einen fremden Klassiker: Across the Universe. Dabei wiederholen sie das "Nothing's gonna change our world" an die drießig Mal - ohne eine Variation. Das wird zwar dem Text des Liedes und ihrer stoischen Bühnenpräsentation gerecht. Man musste jedoch den Eindruck haben, Element Of Crime waren musikalisch zu mehr auch einfach nicht in der Lage.
Erstaunlich sympathische Amateure irgendwie.
gereizt.
meine meinung ist naturgemäß höchst subjektiv, nie letztgültig oder gar absolut. es war auch nicht meine absicht, deinen geschmack in irgendeiner form zu verurteilen.
aber
wie gut ist musik, die man sich erst - und hier ist das fachwort unvermeidlich - schönsaufen muss?
eventuell habe ich mtv-gesteuerte vorstellungen von festivals der kategorie hurricane. sphärische musik passt in diese stereotypen nicht hinein. und auch bei schnuckelig-kleinen saybia-konzerten wie vor zwei jahren möchte ich keine übereinandergeschichten wirrwarrs hören, wenn mir nach traurigen popsongs ist, mit klaren strukturen und melodien. auch wenn es schön sein mag, die musiker in dieser durch die m. mundana ausgelösten ekstase zu beobachten, so ist es doch meist mehr für das gefühl als für das ohr.
allerdings hast du die von mir verehrte Band Element of Crime - wenn auch mit Erklärung und abschwächendem "erschtaunlich sympathisch" als Amateure bezeichnet. Auch Dreck.
ermögliche mir den rauschfreien zugang zum rausch. ich bin durch mein zartes alter noch nicht völlig verschlossen für neues. glaub es mir einfach.
ganz lieb nachgefragt: was macht denn give the word?